Radtour mit Hubert Neidhardt, Wirt vom Grünen Baum in Moos – bekannt durch hervorragende regionale Küche, besonders berühmt ist seine Fischsuppe.

Hubert legt extrem viel Wert auf Regionalität, war Mitinitiator, dass die „Höri-Bülle“ ein geschützter Begriff wurde. (Bülle ist das alemannische Wort für Zwiebel)

Die Radtour konnten wir mit E-Bikes von Klemens Zimmerann aus Weiler absolvieren. Kleiner Fahrradhändler in Weiler, der Fahrräder nach Maß für seine Kundinnen und Kunden liefert. Erstaunlich, welche Händlerschätze man hier findet. Ein Händler, der mit Herzblut seinen Laden betreibt und dessen Kundeninnen und Kunden von weit herkommen

Die Radtour führt über die Dörfer zum alten Wasserturm mit Picknick. Wer sich von einem Koch über die Halbinsel führen lässt, bekommt immer was zu essen.

Blick schweift über die Höri und die Schweiz, und von Radolfzell bis Konstanz. Eine kleinteilige bäuerliche Kulturlandschaft liegt vor uns: Die Landwirtschaft tut sich schwer mit kleinen Flächen und setzt viel auf Eigenvermarktung.

Nun steht ein Besuch beim Fischer in Hemmenhofen, Willi Böhler, an. Es gibt immer weniger Fischer, es lohnt sich wirtschaftlich nicht, man kann vom Fischfang eigentlich nicht mehr leben. Die Artenvielfalt auch im See ist dramatisch zurückgegangen. Es gibt immer weniger Fische im See. Ein Grund ist, dass der See mittlerweile zu sauber ist. Durch den extrem niedrigen Phosphatgehalt finden die Fische immer weniger Nahrung. Gleichzeitig tritt der geschützte Kormoran in Konkurrenz mit den Fischern. Und wer rund um den See Bodenseefelchen bestellt, muss damit rechnen, dass die auch aus Polen oder Schweden importiert wurden. Naturschutz ist ihm als Fischer sehr wichtig. Es müssen aber auch die Zusammenhänge gesehen werden. Der Mensch darf nicht vergessen werden.

Zum Abschluss gibt es in Gaienhofen im Grünen Baum die berühmte Fischsuppe.

Bilanz des Besuches: In der ländlichen Struktur gibt es mehrheitlich Kleinbauern, die als Direktvermarkter in Konkurrenz zur großen Agrarwirtschaft stehen. Die Höri-Landwirtschaft sollte nachhaltig subventioniert und stabilisiert werden, weil sie Teil von Kulinarik und schonendem Tourismus ist. Es ist sinnvoll, den See über die Fischerei zu bewirtschaften. Hierfür sollte man den Fischer genau zuhören, ob es wirklich so sinnvoll ist, dass die Populationen der Kormorane weiterwachsen. Gerade hier muss auch der öffentliche Nahverkehr verbessert werden.